Interviews

Hallo Lena,

schön dass du dir Zeit nimmst für das Interview.

Warum wurdest du FCR Mitglied und wie lange bist du schon dabei?

Seit März 2022, bin ich nun Mitglied beim FCR und fühlte mich von der ersten Minute an pudelwohl. Vor meiner Zeit beim Club, war ich meistens allein unterwegs und konnte mir auch kaum vorstellen, dass es mir einmal so viel Freude machen würde, Mitglied in einem Fotoclub zu sein. Mittlerweile ist der Fotoclub nicht mehr wegzudenken und ein sehr wichtiger Bestandteil meiner Freizeitgestaltung geworden. Ich liebe es gemeinsam mit den anderen Mitgliedern neue Ideen umzusetzen, Club-Veranstaltungen zu planen, Wettbewerbe zu bestreiten oder einfach nur das fachsimpeln beim monatlichen Stammtisch auszuleben. Bildbesprechungen und interne Wettbewerbe sind absolut wertvoll, um die eigenen Bildergebnisse realistisch einzuschätzen. Beim gemeinsamen Fotografieren kann man sich von den erfahrenen Fotografen Tipps holen, und sich gegenseitig inspirieren. Die gemeinsamen Foto-Ausflüge sind sehr wertvoll, man braucht aber auch Feedback zu den eigenen Bildern. Alleine ist das oft schwer, besser geht es in einer Gruppe von Gleichgesinnten. Natürlich muss die Chemie stimmen, wenn man sich von Angesicht zu Angesicht trifft, und dann auch noch über die heiß geliebten Bilder diskutiert. Und diese Chemie stimmt bei uns auf jeden Fall. Somit: Danke für alles und Daumen hoch für den Fotoclub! 🙂

Welche Aufnahmebereiche bevorzugst du?

Mein Steckenpferd ist definitiv die Landschaftsfotografie. Mich fasziniert die Schönheit der Natur und so entstand meine Leidenschaft für die diese Sparte der Fotografie. Ich liebe es aus dem „gewöhnlichen Leben“ auszubrechen, Abenteuer zu erleben, neue Orte zu entdecken, neue Dinge auszuprobieren und die schönsten Plätze der Welt zu erkunden. Beim Fotografieren vergesse ich die Zeit, spüre eine Riesenfreude und vergesse negative Gedanken. Für meine Fotos gebe ich immer vollen Einsatz, auch wenn es mal riskant wird. Und das unabhängig von Wetter und Tageszeit: Ob ich dafür bis zu den Knien im Wasser stehe, um drei Uhr nachts die Milchstraße fotografiere oder für eine Wanderung zu Sonnenaufgang mein Bett frühzeitig verlassen muss, spielt keine Rolle. Mein Ziel ist es, so vielen Menschen wie möglich zu zeigen, wie schön unser Planet sein kann.

Mit welchem Equipment bist du unterwegs?

Unterwegs bin ich mit vielen verschiedenen Utensilien, um alle Bereiche abdecken zu können. Wie die meisten wissen, schleppt man auch als Landschaftsfotograf viele Dinge mit sich herum (was es manchmal nicht wirklich einfacher macht). In meinem Rucksack befinden sich meistens meine beiden Lieblingsobjektive (16-35mm f2.8 III USM & 70-200 2.8 III USM) und meine Canon Spiegelreflexkamera. Außerdem findet man bei mir sämtliche Filter, ein Stativ, Fernauslöser, eine Stirnlampe und ein paar frische Socken, falls es mal wieder nass wird. 😉

Gibt es fotografisch gesehen Vorbilder für Dich?

Bei mir war es immer so, dass die Fotografen, die ich besonders inspirierend fand, recht willkürlich von mir ausgesucht wurden. Ich sah eine Reportage oder las einen Artikel und auf einmal interessierte mich diese Person und ich recherchierte mehr über sie, weshalb ich keine bestimmten Personen nennen kann.

Gibt es ein Zubehör auf deiner Liste, auf dass du im Nachhinein gesehen, gerne verzichten könntest (der klassische „ich brauche das unbedingt weil“ und dann wird es kaum genutzt 😃)

Es gibt einige Utensilien, die ich gekauft habe – welche aber dann kaum/keine Verwendung gefunden haben. Mir fällt da sofort die ,,Glaskugel’’ ein, die damals richtig im Trend lag. Bei mir lag sie jedoch nicht im Trend, sondern ein ganzes Jahr im Schrank.

Ja, wer kennt sie nicht, die Glaskugel… Liegt bei mir leider auch noch recht unbenutzt daheim im Schrank. Vielleicht findet sie ja demnächst mal Verwendung. Du bist ja mit deiner Drohne sehr oft unterwegs und setzt dich da auch für die Rehkitze ein. Kannst du uns dazu ein wenig erzählen? Was machst du da? Wie läuft das ab?

Jedes Jahr sterben sehr viele Rehkitze bei der Mahd. Dies versuchen wir zu verhindern, indem wir von den Landwirten beauftragt werden und die Wiese engmaschig abfliegen. Meisten läuft es so ab, dass ich für den Drohnenflug zuständig bin und die restlichen Personen für das auflesen der Rehkitze. Die Drohne ist mit einer Wärmebildkamera ausgestattet und wird über die Wiese geflogen. Bei größen Wiesen wir die Drohne vorab programmiert, sodass kein Kitz übersehen wird. Dabei überlappen sich die Flugbahnen um circa 30%. Ziel ist es, die Wiese vor Sonnenaufgang abzufliegen, um der Wärmebildkamera optimale Bedingungen zu bieten. Wird ein Wärmepunkt von der Drohen erkannt, setze ich einen POI (Point of Interest) und fliege weiter. Nachdem die komplette Wiese abgeflogen wurde, steuere ich die Drohne wieder zu dem POI zurück und lasse sie dort schweben. Die Helfer begeben sich zur Drohne und sammeln das Rehkitz ein. Das Rehkitz wird aus dem Feld entfernt und am Feldrand mit einer Kiste zugedeckt, damit es nicht erneut in das Feld läuft. Nachdem die Mahd abgeschlossen ist, wird das Kitz wieder freigelassen und von der Rehgeiss wieder angenommen.

Wie planst du deine Aufnahmen? Hast du hier spezielle Apps, kannst du das Wetter lesen? Oder verlässt du dich auch mal auf dein Bauchgefühl?

Da ich immer zu Sonnenaufgang und Sonnenuntergang unterwegs bin, beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema ,,Wetter’’. Mich hat diese Thematik schon immer sehr fasziniert, weshalb ich mich auch oft mit den ganzen Parametern auseinandersetze. Vor allem, wenn ich für ein Gewitterfoto losziehe, verfolge ich alles ganz genau auf dem Radar, um die Wetterlage durchgehend einschätzen zu können. Meistens nutze ich zudem die App ,,Photopills’’ da man hier den genauen Stand der Sonne einsehen kann. Die App eignet sich außerdem hervoragend, um den Mond und die Milchstraße zu lokalisieren. Aber es gibt auch genug Tage, wo ich mich einfach auf mein Bauchgefühl verlasse und spontan losziehe 🙂

Vielen Dank für deine Zeit Lena.